Feuer übt auf Kinder eine nahezu magische Faszination
aus. Feuer kann wärmen, es spendet Licht, kann jedoch
auch gefährlich sein. Feuer ist oft mit Ängsten besetzt,
doch das muss nicht sein. Denn Kinder können auch
spielerisch lernen, mit dem Element Feuer vertraut zu
werden und verantwortungsvoll damit umzugehen.
"Kinder können Feuer machen" war ein
Fortbildungsangebot des Landkreises Oberspreewald-
Lausitz in Kooperation mit dem Kreisfeuerwehrverband
Oberspreewald-Lausitz e.V. Hier wurde der Ansatz
vermittelt, Kinder in die entwicklungspsychologische
Notwendigkeit der Begegnung mit selbstgemachtem
Feuer zu führen und die kindliche Feuerfaszination in
verantwortungsbildende Bahnen zu verankern. Das
Konzept für die praktische Umsetzung in
Kindertagesstätten und Grundschulen lieferte der
Künstler und Dozent Kain Karawahn.
Wir als Kindertagesstätte beschäftigen uns seit zwei
Jahren intensiv mit diesem Thema. Auch in diesem Jahr
fand ein Feuerprojekt statt, an dem die Vorschulkinder
eine spannende Woche rund um das Feuer und
natürlich mit dem Feuer verbrachten. Die Einführung in die Grundlagen der Geschichte von Mensch und Feuer war der Startschuss. Der Umgang mit dem Streichholz und der Kerze war die erste Übung, im Anschluss ging es ins Freie. Hier lernte jedes Kind für sich, ein eigenes kleines Feuer zu machen und darüber eine Wurst zuzubereiten. Am feierlichen Abschluss-Feuer-Fest nahmen alle Eltern teil und verbrachten ein paar gemütliche Stunden mit ihren Kindern am selbst gemachten Lagerfeuer. Es wurde gegrillt und auch Stockbrot gegessen. Viele Eltern waren erstaunt, wie selbstsicher und verantwortungsvoll ihr Kind im Umgang mit Streichhölzern und dem eigenen Lagerfeuer ist. Für jedes einzelne Vorschulkind war es eine tolle Erfahrung und ein großer Schritt zur Selbstständigkeit.
Wenn Kinder frühzeitig Sicherheit und angemessenen Respekt im Umgang mit Feuer gewinnen, wenn alle Regeln klar und deutlich erfüllt werden, können Kinder sicher mit dem Feuer leben.
Michel Nixdorf
Erzieher der Kita „Marjana Domaškojc“ Raddusch