Was haben ein Pelikan, ein Affe, ein Elefant und ein Nashorn gemeinsam? Richtig! Sie sind Teil einer besonderen Sommerferienaktion des Hortes der Möglichkeiten.
Denn ab sofort zieht ein Hauch von Afrika durch die Spreewaldstadt Vetschau. Die Bushaltestelle am Schulzentrum „Dr. Albert Schweitzer“ bekam mit vielen fleißigen Händen ein neues Aussehen. Der Grund war die magische Anziehungskraft für Vandalismus, die auch vor Bushaltestellen an Schulen nicht Halt machte, sehr zum Leidwesen von Pendlern, Senioren und Buskindern, die sich bei Wind und Wetter eigentlich Schutz beim Warten auf den Bus erhofften, aber offene Wände vorfanden.
Viele Monate gingen ins Land. Viele Gespräche und Absprachen waren im Vorfeld nötig um die Instandsetzung anzuschubsen. Die Hortleitung und die Kinderhortsprecher wurden nicht müde, das Thema Bushaltestelle immer wieder in Erinnerung zu rufen. Im Sommer 2024 passte endlich alles, denn an dem Tatendrang der Kinder sollte es nicht liegen.
Durch Unterstützung des Bauhofes wurden Platten mit Fenstern für die bessere Einsicht und Belüftung organisiert und die passende Gestaltungsutensilien bereitgestellt.
Jetzt ging es Hand in Hand! Gemeinsam mit den Horterziehern wurden die Platten grundiert und für die Farbgestaltung vorbereitet. Die Motivwahl war schnell gefunden. Das Thema “Tiere“ steht bei den Kindern immer hoch im Kurs, und was würde besser passen als afrikanische Tiere, denn der Namensgeber des Schulzentrums machte es vor. Der Forscher, Arzt, Philosoph und Friedensnobelpreisträger Dr. Albert Schweitzer hatte ein großes Herz und die tiefe Überzeugung alle Arten der Natur zu respektieren und zu schützen. „Ehrfurcht vor dem Leben“ war sein Leitspruch, den er zu Lebzeiten in seinem Urwaldhospital in Afrika stets beherzigte. Dabei stand für ihn das menschliche und tierische Leben gleichermaßen im Mittelpunkt.
So sollten sich beide Aspekte an der Haltestelle wiederfinden. Tiere, die über die Wartenden wachen. Mit dieser Grundidee ging es ans Werk. Das „Grüne Klassenzimmer“ des Schulzentrums wurde zum Outdoor-Atelier.
Mit Handschuhen, alten Waschlappen, Pinseln und nackten Füßen ging es an die Hintergrundgestaltung. Es wurde abstrakt und wild. Zwei Zufallstechniken kamen zum Einsatz. Mit der Tupftechnik wurde die grobe grüne Grundstruktur festgelegt, bevor es mit wilden Spritzern weiter ging. Jede Menge Spaß und der ein oder andere Farbspritzer im Gesicht waren vorprogrammiert. Vier Tiere wurden mit ruhigen Händen in einer monochromen Farbzusammenstellung gestaltet. Eine dynamische Kontur und ein paar Strukturelemente rundeten das Ganze ab. Am 09. September wurden die fertigen Platten dank des Bauhofes montiert.
Ganz im Sinne des Wortes „Ehrfrucht“ eine Bitte an alle! Habt Ehrfurcht, also Respekt und Wertschätzung vor der Arbeit anderer. Bitte lasst die Bushaltestelle so wie sie ist. Die 23 kreativen Ferienkinder des Hortes sind stolz auf ihr Ergebnis und wollen es noch lange genießen. Jeder der hier ein- oder aussteigt, soll ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert bekommen und einen sicheren Platz zum Warten haben.
Die Projektleiter Philipp Kaltschmidt und Tina Schmidt des Hortes der Möglichkeiten