Albert Schweitzer, evangelischer Theologe und Prediger, Musikwissenschaftler und Bachinterpret, Kulturphilosoph und Schriftsteller, schließlich Doktor der Medizin, gilt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.
Sein Lebensweg ist so einzigartig, dass er sich kaum mit dem eines anderen Menschen unserer Zeit vergleichen lässt.
Albert Schweitzer - noch heute aktuell
Lambarene ist heute eine gabunesische Stadt mit mehr als 25.000 Einwohnern und einem Flugplatz. Inzwischen ist ein neues Krankenhaus entstanden. Es ist größer und moderner als das vorherige. Die Orte, an denen Albert Schweitzer, seine Frau Helene und ihre Tochter Rhena gearbeitet und somit unzähligen Kranken geholfen haben, sind noch erhalten.
Albert Schweitzer sagte einmal von sich selbst: Ich bin zu einem Drittel Professor, zu einem Drittel Apotheker und zu einem Drittel Bauer. Er war mehr ; Apostel der tätigen Nächstenliebe, dessen philosophische Theorie und ärztliches Handeln Zeit seines Lebens eine Einheit bildeten.
"Ehrfurcht vor dem Leben" war das Motto, unter das Albert Schweitzer sein Leben stellte und das sein Denken und Handeln bestimmte. Er hat sich damit eingereiht in den Kreis der Großen der Menschheitsgeschichte, die wegen ihres Beispiel gebenden Wirkens und Handelns ein großes Vorbild sind, was gerade heute Erwachsenen und Jugendlichen vor Augen gestellt werden sollte.
Musikunterricht:
Bereits vor Lambarene war der junge Gelehrte Albert Schweitzer auch als Musiker, Musikschriftsteller, Bachforscher und Orgelbauer eine anerkannte Persönlichkeit. Sein deutsches Bachbuch (Erstausgabe 1908) wurde in die meisten übrigen Kultursprachen übersetzt und übertrifft, zusammen mit der Auflagenhöhe, bei weitem alles Vergleichbare in der Musikliteratur. Hunderte von Orgelkonzerten dienten ihm schließlich als zusätzliche Einnahmequelle für den Aufbau und Unterhalt seines Tropenspitals.
Philosophie:
Den "Doktor der Philosophie" erwarb sich Albert Schweitzer bereits als 24-jähriger. Im Urwald Afrikas entwickelte er die Grundidee seiner "Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben", die Tier- und Pflanzenwelt einschließt und zu einer grenzenlos erweiterten Verantwortung gegenüber der ganzen Schöpfung auffordert. Seine unermüdlichen Friedensappelle und Aufrufe gegen Kernwaffen erregten die Weltöffentlichkeit. 1954 nahm er den Friedensnobelpreis in Oslo entgegen.
Theologie:
Als junger Dr. theol. war Albert Schweitzer in Strassburg zu gleicher Zeit Vikar an der Kirche St. Nikolai, Professor an der theologischen Fakultät und Direktor des Thomasstifts. Schon in den Studienjahren beschäftigte er sich mit dem Leben Jesu. Das Werk "Geschichte der Leben-Jesu-Forschung" gilt als Schweitzers beachtlichste theologische Leistung. 1995 kam unter dem Titel "Reich Gottes und Christentum" sein letztes theologisches Werk heraus, das er selber als "Finale meiner Leben-Jesu-Forschung und zur Mystik des Paulus" bezeichnet hatte.
Rede zum Benefizkonzertes am 28.11.2017 im Konservatorium in Cottbus
"Albert Schweitzer - ein bekannter Name, der zu einer Person gehört, die zu den einflussreichsten und bewundernswertesten Menschen zählt. Viele Jugendliche in unserem Alter, die diesen Namen hören, denken an einen Mann mit Bart, der Urwaldarzt von Beruf war, sein halbes Leben damit verbrachte, Lepra-Kranke in irgend so einem Buschdorf namens Lambarene zu heilen und dessen Lebenssinn, so etwas wie "Ehrfurcht vor dem Leben" war oder so. Das ist ziemlich schade, denn Ludwig Philipp Albert Schweitzer war so viel mehr als nur ein Urwaldarzt im Dschungel. Geboren am 14.01.1875 im Elsass, verbrachte er seine Kindheit aber in Kaysersberg. Er selbst beschreibt diese Zeit als einzigartig glückliche Zeit, obwohl er es auch nicht leicht hatte. Man sagt ja bekanntlich - aller Anfang ist schwer und so war es auch bei ihm. Die ständige Piesackerei seiner Klassenkameraden stieg ihm zu Kopf, dennoch wusste er früh schon, er war anders als sie. Trotz alledem wollte er es eine lange Zeit nicht einsehen und verstellte sich, um dazuzugehören. Im späteren Alter kann er nur darüber schmunzeln und sagt dazu: "Was schert es mich was die anderen denken und sagen. Man muss verdammt noch mal das tun was man für richtig hält. Ganz gleich, ob es den Leuten gefällt oder nicht." Mit dieser Aussage behält er bis heute hin recht. Er betrachtete das Glück, dass er in seiner Kindheit und Jugend empfangen hatte, nun viel mehr als eine Art Kredit. Und so machte er es sich zur Aufgabe, der Welt dieses Glück bis zum letzten Pfennig zurückzuzahlen. Denn er empfand Dankbarkeit als wichtiges Privileg. Innerhalb der Schule musste er nämlich auch feststellen, dass alle seine Mitschüler ein ärmeres leben führten als er und so hatte er Mitleid mit ihnen. Er war dankbar für alles, was ihm widerfahren ist, weil er alles selbst in der Hand hatte. Seine Gedanken aber kamen nicht von denjenigen los, die vom Schicksal weniger begünstigt waren und denen materielle Umstände oder die Gesundheit solches nicht erlaubten. Wenn uns Albert Schweitzer eines gelehrt hat, dann ist das, dass es kein bestimmtes Zeitlimit gibt um sein Leben so zu gestalten, wie man es selbst will. Noch mit 30 Jahren fiel er die beste Entscheidung seines Lebens: das Medizinstudium in Straßburg. Welches ihn zu dem machte, für was er heute auch bekannt ist: Urwaldarzt. Aber wie kommt ein Mensch nur gerade darauf in Afrika als Arzt tätig zu sein? Und dann auch noch ehrenamtlich! Innerhalb seines Studiums ging er oft spazieren und dabei stieß er auf ein Denkmal in Colmar, das einen dunkelhäutigen Menschen zeigte. Dieses inspirierte ihn und weckte in ihm die Sehnsucht nach dem unbekannten Afrika. Und so trat er immer wieder mehrere Reisen nach Lambarene, einer Stadt in Gabun an und baute sich dort mit der Zeit sein kleines Dschungelhospital auf.
Genug Unterstützung bekam er von seiner Frau Helene, denn er war auch Familienvater einer Tochter namens Rhena. Doch seine Gedanken und sein Herz war immer bei seiner 2.Heimat Lambarene, wodurch dann auch leider manchmal das Familienverhältnis litt. Helene Schweitzer selbst bezeichnete er aber stets als treuen Kameraden, denn auf sie war immer Verlass. Sie war jahrelang sein Anker, seine Stütze und hat ihn bis zu seinem Tod mit Herz und Leidenschaft unterstützt. Zusammen schrieben beide Texte und Bücher, aber sie wollten mehr als das. Sie wollten etwas tun. Etwas schaffen. Etwas im Leben der Menschen verändern. Alberts bekanntestes Zitat ist folgendes: "Ich bin Leben das leben will, inmitten von Leben, das leben will." Doch wie kommt ein Mensch nur zu so einem Zitat? Nun ja, Albert selbst beschrieb es so: "Es war eines morgens am Fluss. Ich war mit meiner Frau und meinem Gehilfen Joseph auf einem Boot und da war es am Fluss: der Schmetterling, das Krokodil, das Nilpferd und der Mosquito, die träge Schlange, die winzige Ameise. Die fressen sich zwar gegenseitig auf und nehmen einander das Leben, aber welche Kreatur nimmt mehr als man zum Leben braucht? Nur der Mensch." Und auf einem kleinen Zettel schrieb er die vier deutschen Worte: "Ehrfurcht vor dem Leben". Im Dorf beziehungsweise im Hospital war er bekannt als "le grande docteur", er war der Medizinmann zu dem alle hoch schauten. Aber natürlich hatte er auch Feinde, von denen er z.B. für einen Ketzer gehalten wurde. Seine Arbeit und seine Persönlichkeit aber sprachen sich natürlich überall auf der Welt herum. Die meisten Menschen im Dschungel liebten ihn, bewunderten ihn und waren dankbar für jede Behandlung, gar Heilung. Umso schwerer fiel es ihnen, als es sich langsam zum Ende neigte mit "unserem" Albert, loszulassen. Am 04.09.1965 starb Albert Schweitzer dann in seinem Zimmer im Hospital. Der Raum gefüllt mit klassischer lieblicher Musik, waren seine letzten Worte: "Es ist wunderschön" und er hatte recht. Dieser Mann, hatte sein Leben gelebt, so vielen Menschen geholfen und sich in seiner Lebenszeit zu einem der bedeutendsten Menschen der Welt hochgearbeitet. Der Tod, hinterließ in den Herzen der Menschen tiefe Trauer. Doch das einzig wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen. Albert besitzt diese Spuren. Die letzten Worte dieser Rede bilden eine einfache Lebensweisheit, die sich jeder von uns hier im Saal annehmen sollte. "Wer viel Schönes im Leben hat, muss entsprechend viel dafür hingeben. Wer vom eigenen Leid verschont ist, hat sich berufen zu fühlen, zu helfen, das Leid der anderen zu lindern. Alle müssen wir an der Last von Weh, die auf dieser Welt liegt mittragen. Und es ist nicht schwer. Denn jeder kann es haben: sein eigenes Lambarene."
Rede von Pia Grogorick, Jessica Kröber und Gina Frommel (Klasse 9)
anlässlich des 26. Dr. A. Schweitzer Benefizkonzertes am 28.11.2017 im Konservatorium in Cottbus
Biographie von Albert Schweitzer (1875 - 1965)
1875 14. Januar: Geburt in Kaysersberg. Im Juli zieht die Familie nach Günsbach, wo der Vater Louis Schweitzer bis zu seinem Tode 1925 Pfarrer ist.
1880-1884 Volksschule in Günsbach
1884-1885 Realschule in Münster
1885 Besuch des Gymnasiums in Mülhausen. Studium der Orgel bei Eugen Munch.
1890 Konfirmation in Mülhausen
1893 Am 18. Juni besteht er das deutsche Abitur.
Im Oktober unternimmt er seine erste Reise nach Paris zu seinen beiden Onkeln August und Charles Schweitzer. Erste Begegnung mit dem Organisten Charles Marie Widor. Beginn des Studiums in Theologie und Philosophie
1894 - 1895 Militärjahr beim Infanterieregiment 143 in Strassburg
1896 Er fasst an Pfingsten den Entschluss zu einem "unmittelbaren menschlichen Dienen" nach dem 30. Lebensjahr
1898 Im Mai besteht er sein erstes theologisches Examen. Ab Oktober weilt er für sechs Monate in Paris und studiert Orgel bei Widor und Klavier bei Isidore Philippe und Marie Jaël-Trautmann.
1899 Mai bis Juli Studien in Berlin. Am 2. August macht er den Doktor in Philosophie. Ab 1. Dezember Lehrvikar an der St. Nicolai-Kirche in Strassburg.
1900 15. Juli: Zweites theologisches Examen. Am 24. Juli erhält er den Doktor der Theologie. Ab 14. November ist er Vikar an St. Nicolai.
1901 Er publiziert seine Dissertation "Kritische Darstellung unterschiedlicher neuerer historischer Abendmahlsauffassungen".
1902 Unterrichtet an der theologischen Fakultät in Strassburg. Auf Anregung Widors beginnt er mit der Niederschrift von "J. S. Bach, le musicien-poète". Das Werk erscheint 1905.
1903 Am 1. Oktober wird er Direktor des Seminars St. Thomas in Strassburg (bis Oktober 1906)
1905 Er hält sich regelmäßig in Paris auf und ist eines der aktivsten Mitglieder der durch seinen Freund G. Bret in Paris gegründeten "Bachgesellschaft". Im Oktober teilt er seinen Verwandten und Freunden mit, dass er sich entschlossen hätte, Arzt in Equatorialafrika zu werden und daher Medizin zu studieren.
Zwischen 1905 und 1912 ist er, nebst seinem Medizinstudium, in seinen drei Hauptgebieten Theologie, Philosophie und Musik äußerst aktiv und veröffentlicht mehrere Bücher.
1911 Im Oktober macht er sein medizinisches Staatsexamen. Am 17. November schließt er die medizinischen Prüfungen ab
1912 Im Mai zieht er sich sehr erschöpft nach Günsbach zurück. Er muss seine erste Ausfahrt nach Afrika um 10 Monate verschieben. Am 18. Juni heiratet er Helene Breslau.
1913 Im Februar promoviert er zum Doktor der Medizin mit der Dissertation "Die psychiatrische Beurteilung Jesu".
Am 21. März: Abfahrt in Günsbach und am 16. April Ankunft in Lambarene, wo er zusammen mit seiner Frau das erste Spital auf der Missionsstation von Andende aufbaut.
1914 Zwischen dem 5. August und Ende November werden Schweitzers zufolge des Krieges in Europa als deutsche Staatsbürger von schwarzen Soldaten bewacht. Dann kann er seine Tätigkeit als Arzt wieder aufnehmen, wobei er große Schulden machen muss. Daneben arbeitet Schweitzer an seiner Kulturphilosophie.
1915 Er findet auf einer Reise auf dem Ogowe den Begriff "Ehrfurcht vor dem Leben".
1916 Am 3. Juli wird seine Mutter Adele von einem scheuenden Militärpferd überrannt und stirbt.
1917 Schweitzers werden als Internierte nach Frankreich überführt, zuerst neun Tage in eine Kaserne in Bordeaux und dann ins Lager für Zivilinternierte nach Garaison in den Pyrenäen gebracht.
1918 Am 27. März kommen sie in ein Lager in Staint-Rémy de Provence. Am 8. August Rückkehr über die Schweiz ins Elsass. Am 1. September wird Schweitzer zum ersten Mal in Strassburg operiert.
Ab dem 1. Oktober wird er Assistent an der Dermatologischen Klinik des Bürgerspitals in Strassburg und Vikar an St. Nicolai.
1919 14. Januar: Geburt seiner Tochter Rhena. Im Sommer folgt eine weitere Operation. Im Herbst gibt er zwei Orgelkonzerte in Barcelona. Am 23. Dezember erhält er eine Einladung nach Schweden.
1920 Frühling-Sommer: Erfolgreiche Tournee mit Vorträgen und Konzerten in Schweden auf Einladung des schwedischen Erzbischofs Soederblom in Uppsala. Mit diesen Einkünften kann er seine Schulden abzahlen und auf eine Rückkehr nach Lambarene hoffen. Die Universität Zürich ernennt ihn zum Ehrendoktor und bietet ihm kurze Zeit später eine Professur an, die er jedoch zu Gunsten seines Werkes in Lambarene ausschlägt.
1921 Im April zieht er mit seiner Familie nach Günsbach ins Pfarrhaus zu seinem Vater. Er vervielfacht seine Konzert- und Vortragstätigkeit. Im Herbst weilt er in der Schweiz und in Schweden.
1923 Vortragszyklus in Prag. Er führt schwierige Gespräche mit der "Evangelischen Missionsgesellschaft" in Paris wegen seiner Rückkehr nach Afrika. Helene zieht mit Rhena nach Königsfeld im Schwarzwald, wo Schweitzer ein Haus für seine, seit der Internierung, an Tuberkulose erkrankte Frau bauen ließ. Sie muss auf die geplante Ausreise nach Lambarene verzichten.
1924 Am 21. Februar Abfahrt von Bordeaux zusammen mit Noël Gillespie, Student der Chemie und Geologie aus Oxford. Am 19. April Ankunft in Lambarene. Im Juli trifft die Krankenpflegerin Mathilde Kottmann ein, im Oktober der Arzt Victor Nessmann.
1925 Dr. Marc Lauterburg trifft in Lambarene ein und am 10. Oktober 1925 kommt die zweite Pflegerin, Emma Haussknecht. Wegen Platzmangel entschließt sich Schweitzer, drei Kilometer flussaufwärts ein neues Spital zu bauen.
Am 5. Mai stirbt in Günsbach sein Vater.
1927 Am 21. Januar wird das Spital von Andende an den heutigen Standort gezügelt. Am 21. Juli Rückkehr nach Europa. Im Herbst Vortragsreisen nach Schweden, Dänemark und Deutschland.
1928 Im Frühling Konzert- und Vortragsreisen durch die Niederlande und Dänemark.
Am 28. August verleiht ihm die Stadt Frankfurt den Goethepreis. Dieser erlaubt ihm, in Günsbach ein Haus zu bauen - das, verwaltet von Frau Emmy Martin, bald die europäische Zentrale seiner Aktivitäten wird.
Während des Herbstes und Winters unternimmt er Vortrags- und Konzertreisen in die Schweiz, in Deutschland und der Tschechoslowakei.
1929 Am 26. Dezember kommt er zusammen mit seiner Frau in Lambarene an. Der schlechte Gesundheitszustand zwingt Frau Schweitzer nach drei Monaten bereits zur Rückkehr nach Europa.
1932 Im Januar Rückkehr nach Europa mit Vorträgen und Konzerten in Deutschland, den Niederlanden, England und Schottland. Am 22. März hält er in Frankfurt die offizielle Gedenkrede zum 100. Todestag Goethes.
1933 Im März: Vierte Ausreise nach Lambarene.
1934 Rückkehr nach Europa im Januar. Im Oktober hält er philosophische Vorträge in Schottland.
1935 Im Februar fünfte Ausreise nach Lambarene für sechs Monate. Ab August Aufenthalt in England.
1936 Im April / Mai 21 Konzerte in der Schweiz.
1937 Im Januar sechste Ausreise nach Lambarene für ein Jahr.
1939 Im Januar weilt Schweitzer für 12 Tage in Europa, um seine Angelegenheiten zu regeln und seine Medikamentenvorräte zu ergänzen. Den bevorstehenden Weltkrieg erachtet er leider als unabwendbar. Sein siebenter Aufenthalt in Lambarene dauert fast 10 Jahre.
1940 Im Oktober und November kommt es in der Gegend von Lambarene zu Kämpfen zwischen den Vichytruppen und den freien französischen Kräften. Das Spital ist neutral und es werden die Verletzten beider Parteien gepflegt.
1941 Frau Schweitzer gelingt es, über Portugal und Angola nach Lambarene zu kommen.
1942 Die USA und Schweden versorgen das Spital in Lambarene mit Medikamenten und Nahrungsmitteln und garantieren so die Weiterführung der Arbeit.
1946 Helene Schweitzer kehrt nach Europa zurück.
1948 Am 24. Oktober kommt Albert Schweitzer in Bordeaux an.
1949 Im Juli unternimmt Schweitzer zusammen mit seiner Frau eine Reise nach den USA, wo er in Aspen/Colorado eine Gedenkrede zum 200. Geburtstag von Goethe hält.
Am 24. Oktober achte Ausreise nach Lambarene zusammen mit seiner Frau Helene bis im Juni 1950.
1950 Mit dem Geld der Goethe-Rede von Aspen beginnt er mit dem Bau eines Lepradorfes.
1951 Im Mai Rückkehr nach Europa. Im September erhält er in Frankfurt den "Friedenspreis des deutschen Buchhandels". Am 3. Dezember wird er als Nachfolger von Marschall Pétain zum Mitglied der "Académie des Sciences morales et politique" gewählt. Ende Dezember: Neunte Ausfahrt für 7 Monate nach Lambarene.
1952 Paracelsusmedaille (D), Prinz-Carl-Medaille (Schweden). Am 10. November zehnte Ausfahrt nach Lambarene.
1953 Am 30. Oktober erhält er rückwirkend den Friedensnobelpreis für das Jahr 1952. Das Preisgeld ermöglicht ihm die Fertigstellung "du Village lumière".
1954 Im Mai Rückkehr für sechs Monate nach Europa. Am 4. November hält er anlässlich der Übergabe des Nobelpreises in Oslo seine Rede über "Das Problem des Friedens in der heutigen Welt".
Er wird Ehrenmitglied der amerikanischen "Academy of Art and Sciences". Im Dezember elfte Ausfahrt nach Lambarene.
1955 Zu seinem 80. Geburtstag am 14. Januar erhält er viele Auszeichnungen und Ehrenbezeigungen aus der ganzen Welt. Einweihung des Lepradorfes.
Juni-November: Aufenthalt in Europa. Reisen nach Paris, England, Deutschland und der Schweiz. Im Dezember zwölfte Ausfahrt nach Lambarene zusammen mit seiner Frau Helene.
1957 23. April: Aufruf über Radio Oslo über "Das Problem der Atombombe".
Ende Mai kehrt Frau Schweitzer mit dem Flugzeug nach Europa zurück. Am 1. Juni stirbt sie in Zürich im Alter von 79 Jahren. Im August weilt Schweitzer für vier Monate in Europa. Im Dezember dreizehnte Ausfahrt nach Lambarene.
1958 April: 3 neue Radioreden über die Gefahren der Atombombe, ausgestrahlt von Radio Oslo. Diese Reden werden als Buch "Friede oder Atomkrieg" veröffentlicht.
1959 Ende August: Rückkehr nach Europa für drei Monate. Reisen in die Schweiz, nach Dänemark, Schweden, Deutschland, Belgien und Holland. Im November weilt er für drei Wochen in Paris. Vierzehnte und zugleich letzte Ausfahrt nach Lambarene.
1965 14. Januar: Sein 90. Geburtstag wird gefeiert.
Ende August lassen seine Kräfte rasch nach und Albert Schweitzer stirbt am 4. September um 23.30 Uhr. Am nächsten Tag wird er um 15.00 Uhr neben seiner Frau auf dem Friedhof in Lambarene beigesetzt.
1981 14. Januar: Einweihung des neuen Spitals
1999 50 Jahre Schweizer Hilfsverein für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene